Dokumentation der Vision Kino 2018
Wie kann man drei Tage Vision Kino in fünf Minuten zusammenfassen und dabei eine Idee der diskutierten Themen auf den Podien, in den Panels und in den Pausen vermitteln? Diese Dokumentation ist die Antwort.
Zum siebten Mal fand vom 21.-23. November 2018 im Kaisersaal
Erfurt die bundesweit wichtigste Konferenz zu Film, Kompetenz und
Bildung statt.
Das Stichwort ‚Digitalisierung‘ ist in aller Munde, bestimmt die
Diskussionen um logistische, inhaltliche und rechtliche Fragen, auch für
die Schulen und das Kino. Nachdem die digitale Ausstattung in den Kinos
sehr weit fortgeschritten ist, stehen nun Fragen nach neuen
Erzählweisen im Raum. Ist das Kino noch zeitgemäß oder hat es an
Bedeutung gegenüber seriellen Erzählweisen oder in sozialen Medien
verloren? Welche Bedeutung hat es noch für junge Menschen? Inwieweit
kann es Lernort sein, auch für Vor- und Grundschulen? Und inwieweit hat
das Kino Bedeutung als Blick über den Tellerrand und die Entwicklung
einer europäischen Identität? Wie funktioniert das Kino als
Bildungsmedium im ländlichen Raum? Wie sieht das digitale Lernen in den
Schulen aus? Wie kann dafür eine flächendeckende Infrastruktur
geschaffen werden?
Diese und andere Fragen wurden besprochen in Gesprächsrunden,
Diskussionen oder Workshops, in denen sich Filmemacher*innen,
Pädagog*innen, Bildungspolitiker*innen, Filmbildungsnetzwerke und
Schüler*innen austauschen konnten.
Wir sprachen mit einigen der Teilnehmer*innen.
Zum Auftakt des Kongresses wurde der Drehbuchpreis ‚Kindertiger‘ für das beste Kinderfilmdrehbuch verliehen.
Wie kann man drei Tage Vision Kino in fünf Minuten zusammenfassen und dabei eine Idee der diskutierten Themen auf den Podien, in den Panels und in den Pausen vermitteln? Diese Dokumentation ist die Antwort.
Bodo Ramelow, Ministerpräsident Thüringens, anlässlich des Kongresses VISION KINO 2018, über Herausforderungen der Digitalisierung im Bildungsbereich.
Michael Jahn, innerhalb der Vision Kino gGmbH Projektleiter der SchulKinoWochen, verantwortet damit ein Projekt, das mittlerweile in allen Bundesländern stattfindet. Wir haben ihn u.a. gefragt, was die Schwerpunkte und Herausforderungen des Kongresses VISION KINO 2018 sind.
Natja Brunckhorst ist die Preisträgerin des Kindertigers 2018 für ihr Drehbuch zum Film „Amelie rennt“ (2007) und zugleich Schauspielerin und Produzentin. Für „Amelie rennt“ erhielt sie bereits die Auszeichnung „Goldener Spatz“ im Wettbewerb Kino-TV als „Bester deutschsprachiger Spielfilm für Kinder“.
Frank Völkert, seit 2004 stellvertretender Vorstand der Filmförderungsanstalt, ist einer der Initiatoren und Förderer der VISION KINO gGmbH und gilt als Erfinder des Drehbuchpreises „Kindertiger“. Im Interview spricht er u.a. über die Notwendigkeit, Drehbuchautoren mehr zu würdigen.
Matthias Elwardt ist seit 1990 Geschäftsführer des Abaton Kinos Hamburg, für das er ein Programm kuratiert, das im Schnitt 240.000 Kinogänger jährlich sehen. Zudem ist er Vorsitzender des Aufsichtsrats der VISION KINO. Im Interview erzählt er, warum er sich in Sachen Filmvermittlung engagiert und warum er hierin einen geeigneten Weg sieht, um Zuschauer zu binden und ins Kino zu holen.
Holm-Michael Krex ist Techniklehrer an der Heinrich-Heine-Gesamtschule Halle und experimentiert mit dem Einsatz neuer, digitaler Medien an der Schule. Dabei untersucht er den Einsatz „erweiterter Realität“ (wie zum Beispiel 3D-Brillen) im Geschichts- oder Geographieunterricht. Den Einsatz von digitalen Medien sieht er vor allem positiv im projektorientierten Unterricht.
Der gebürtige Wuppertaler machte 2011 erstmals auf sich aufmerksam mit seinem Debütfilm „Michael Koolhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel“, der sich vor allem mit den finanziellen Problemen einer auf Förderung angewiesenen Filmproduktion beschäftigte. In diesem Jahr hatte sein vierter Spielfilm „Das schönste Mädchen der Welt“ Premiere, seine erste Produktion mit einem höheren Budget. Im Interview spricht er darüber er, ob und wie sich im Kino Geschichten und Erzählweisen durch neue Bewegtbildformate verändern.
Wim Wenders gehört zu den großen europäischen Filmemachern. Mit Filmen wie „Paris, Texas“, „Der Himmel über Berlin“ erreichte er ab den 1980er Jahren weltweite Bekanntheit. In jüngster Zeit entwickelte er zunehmend Interesse für die Möglichkeiten des digitalen Kinos. 2011 drehte er seinen ersten 3D-Dokumentarfilm „Pina“ und 2015 den 3D-Spielfilm „Everything will be fine“. Im Interview spricht er darüber, ob das europäische Kino einen Beitrag zur Stärkung der europäischen Idee leiste kann.
Ingo Kriebisch ist Leiter des Referats Medienpädagogik am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Seine Schwerpunkte beim Landesinstitut sind u.a. internetgestützter Unterricht, virtuelle Klassenräume, geographische Informationssysteme, Lernsoftware, interaktive Whiteboards und digitale Lernwelten. Im Interview spricht er über neue Wege einer Bildung in der digitalen Welt.
Cornelia Klauß, freiberufliche Autorin von Dokumentarfilmen und Radiofeatures, Dramaturgin sowie Kuratorin, u.a. im Auswahlgremium der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, spricht im Interview über die Situation der Filmkultur in ländlichen Gebieten.
Edgar A. Langer gründete 1983 das Kino Traumstern in Lich, dessen Programm vielfach lokal und bundesweit ausgezeichnet wurde. Langer, seit 2017 Vorstandsmitglied des Hessischen Film- und Kinobüros, spricht im Interview über den demografischen Wandel auf dem Land und den sich daraus ergebenden Herausforderungen für Kultur im Allgemeinen und das Kino im Besonderen.
Sheherezade Becker ist Projektleiterin und Redakteurin beim tincon e.V. TINCON steht für teenageinternetwork convention und ist eine Konferenz von und für die junge digitale Gesellschaft in einem Altersspektrum von 13 bis 21 Jahren. Sie umfasst Talks, Workshops, Vorträge, Diskussionen, Gaming oder Medienproduktion. Im Interview spricht sie über die Notwendigkeit, Digitalisierung als selbstverständlichen Teil der kulturellen Bildung zu begreifen, die nur mit Hilfestellung von außerhalb gelingen könne.
Sebastian Schipper, Drehbuchautor und Regisseur, u.a. von „Victoria“ (2015), präsentiert auf dem Kongress VISION KINO 2018 seinen Roadmovie „Roads“ und spricht über Filmrezeption in Zeiten geringer Aufmerksamkeitsspannen.
Charlotte Giese ist eine der Initiatorinnen des Projekts „Film – A language without borders“, arbeitet als Beraterin am Dänischen Filminstitut (DFI) und kuratiert Kultur- und Bildungsprogramme in Dänemark und im Ausland, derzeit vor allem in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Im Interview spricht sie über Ihr Anliegen, mithilfe von Filme Empathie und Verständnis zwischen Kulturen und Generationen zu schaffen.
Petra Anders forscht zur Deutschdidaktik in der Primarstufe an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie entwickelte Unterrichtsmaterialien für die Filmbildung, u.a. für die Bundeszentrale für politische Bildung und Vision Kino. Aktuell arbeitet sie zusammen mit Michael Staiger u.a. an einer Einführung in die Filmdidaktik. 2017 übernahm sie die Begleitforschung für das EU-Projekt “Film - A language without borders”, das die Integrationskraft des Mediums Film empirisch auslotet.
Alexandra Eberhardt, Referentin am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), ist zugleich Leiterin der Lehrplankommission, die den kompetenzorientierten LehrplanPLUS für die neunjährige Lernzeit überarbeitet. Im Interview spricht sie u.a. über die Frage, ob und wie Film noch besser in den Unterricht integriert werden könnten.
Christoph Schieb ist Schulleiter und ausgebildeter Filmlehrer an der Grundschule Bad Münder. Mit den Kindern seiner Film AG hat er seit 2013 zahlreiche Dokumentar- und Spielfilme produziert, die bei verschiedenen Schülerfilmwettbewerben erfolgreich waren. Die positiven Auswirkungen auf die Schulentwicklung sowie die wachsende Begeisterung bei Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften für das Medium Film führten 2017 dazu, dass die Grundschule Bad Münder als einzige niedersächsische Grundschule mit dem Zertifikat „Referenzschule: Film“ ausgezeichnet wurde. Im Interview spricht er über Möglichkeiten der Filmbildung in der Grundschule.
Stefan Ruzowitzky ist Drehbuchautor und Regisseur der Literaturverfilmung von Hermann Hesses Roman „Narziss und Goldmund“ (D/AT), den er erstmals verfilmt hat und der ab 2020 in den deutschen Kinos gezeigt wird. Im Interview spricht er über u.a. über die Zeitlosigkeit der Romanvorlage.
Uwe Leonhardt (Geschäftsführer) und Asbirg Griemert sind Mitarbeiter bei Film+Schule NRW, Organisatoren der SchulKinoWoche in Nordrhein-Westfalen und Lehrerfortbildungen im Bereich Film und Bewegtbild. Außerdem sind Sie für eine ganze Reihe von Unterrichtsmaterialien verantwortlich und beschäftigen sich mit digitalen Formaten. Im Interview sprechen sie über ihren Vlogging-Workshop während des Kongresses, der sich vor allem mit der Produktion von Erklärvideos beschäftigt.