InterkulTour 3.0 Hospitationsfahrt 2018 für pädagogische Fachkräfte
Konzepte und Erfahrungen mit Interkulturellem Lernen in Sachsen-Anhalt: InterkulTour 3.0
Gibt es erfolgreiche Konzepte interkulturellen Lernens in
Sachsen-Anhalt? Ja, Vielfältige! Sie werden auf der Hospitationsfahrt
InterkulTour 3.0 bereits das dritte Jahr in Folge vorgestellt.
Die Teilnehmer*innen dieser Tour besuchen gemeinsam ausgewählte
Einrichtungen und erleben vor Ort die Wirksamkeit der Methoden
interkulturellen Lernens. Fragen können und sollen gestellt werden. Denn
„InterkulTour 3.0“ ist nicht nur eine einzigartige Möglichkeit, sich
von konkreten Beispielen inspirieren zu lassen. Kritik, neue Ideen und
zukünftige Projekte finden hier ebenfalls einen Raum.
„Die InterkulTour hat in den vergangenen Jahren große Begeisterung
bei den Teilnehmer*innen ausgelöst, so dass sie nunmehr zum festen
Bestandteil unseres Jahresprogrammes geworden ist“. Darüber freut sich
besonders Anja Treichel. Seit 2017 leitet sie die Servicestelle
„Interkulturelles Lernen in Schulen in Sachsen-Anhalt“.
Bildungseinrichtungen, die sich mit Interkulturellem Lernen beschäftigen
wollen, werden hier seit 2015 beraten und begleitet. Interessierte
Eltern und Pädagog*innen erhalten Fortbildungen und mehrsprachige
Informationsmaterialien. Schulalltag in sechs Sprachen? Das ist hier
kein Problem.
Reiseziel der dritten InterkulTour ist die Kinderfreizeiteinrichtung
„Baustein“ in Dessau-Roßlau sowie die Berufsbildenden Schulen
Aschersleben-Staßfurt “WEMA”. Für einen Tag haben sie ihre Türen
geöffnet, um ihre Ideen zu interkultureller Öffnung und inklusivem
Lernen in Sachsen-Anhalt zu präsentieren. Interessierte erhalten hier
praxisorientierten Fachaustausch „to go“.
Welche konkreten Methoden und Möglichkeiten gibt es für einen
vorurteilsbewussten Umgang mit Diversität? Gehen Sie auf InterkulTour!
Das Kongressradio war für Sie dabei.
Mika Kaiyama– Stellvertretende Geschäftsführerin des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.
Das gibt es nur in Sachsen-Anhalt: Das „Landesnetzwerk
Migrantenselbstorganisationen in Sachsen-Anhalt”, kurz LAMSA. Hinter
dieser Abkürzung stehen 350 ehrenamtliche Mitarbeiter, 100
Organisationen, 40 Angestellte und über 20 Projekte. Gegründet wurde das
Netzwerk vor zehn Jahren, Mika Kaiyama war dabei. Heute ist sie die
stellvertretende Geschäftsführerin von LAMSA. Inklusive Bildung und
interkulturelles Lernen sind hier bereits Alltag. Wie das überall
gelingen könnte, erklärt sie im Interview.
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Anja Treichel – Projektleiterin der „Servicestelle Interkulturelles Lernen in Schulen in Sachsen-Anhalt“
Die „Servicestelle Interkulturelles Lernen in Schulen in
Sachsen-Anhalt“ ist ein Projekt des LAMSA e.V., Anja Treichel leitet die
Stelle seit 2017. Seit über 20 Jahren macht die studierte Arabistin,
Islamwissenschaftlerin und Sozialmanagerin Erfahrungen in der
interkulturellen Bildungsarbeit, vor allem sehr vielfältige. Ihr Ziel:
Interkulturelles Lernen als Bildungsstandard und nicht nur als
Feuerlöscher zu etablieren. Dann wäre ihre Servicestelle überflüssig.
Bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg. Im Interview erzählt sie,
warum interkulturelle Bildung keine Einbahnstraße und nicht nur in
Sachsen-Anhalt wichtig ist.
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Vanessa Gottlebe – Regionalberaterin der „Servicestelle Interkulturelles Lernen in Schulen in Sachsen-Anhalt“ in Magdeburg
„Der Schulhof hat sich verändert. Er ist vielfältiger
geworden“, sagt Vanessa Gottlebe. Das ist spannend und schön, kann aber
auch zu Schwierigkeiten und Konflikten führen. Vor allem, wenn Schulen
in Konfliktsituationen allein gelassen werden. Deswegen berät Vanessa
Gottlebe Eltern interessierte Schüler- und Pädagog*innen in Magdeburg,
im Harz und im Bördekreis. Die Beraterin der Servicestelle hilft,
Probleme als Herausforderung und Vielfalt als Bereicherung zu erleben.
Warum das keine Wortspielerei, sondern Übungssache ist, erklärt sie im
Interview.
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Bettina Weinert – Leiterin der Kinderfreizeiteinrichtung „Baustein“ in Dessau-Roßlau
Im Stadtteil Zoberberg gestalten täglich 35 Kinder die Welt.
Im „Baustein“ stehen dafür Lern- und Bewegungsspiele, 3000 m² Freifläche
und seit Kurzem eine Kuhle voller Lehm zur Verfügung. Den sollen die
Einrichtungsbesucher feucht halten, bis sich Schwalben das Material zum
Nestbau schnappen. Im „Baustein“ soll eben jeder Besucher Gelegenheit
bekommen, sich frei und unabhängig von seiner Herkunft zu entwickeln.
Dafür sorgen Leiterin Bettina Weinert und ihre Koleg*innen u.a. mit
Umweltprojekten. Wer oder was weltweit alle 6- bis 14-Jährigen
verbindet? Bettina Weinert weiß es.
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Karina Hundsdörfer – Stellvertretende Bildungsteamleiterin
BVJ und Verantwortliche für Migration an den BbS „WEMA"
Aschersleben-Staßfurt
2016 waren sie da: Die neuen Schüler. 65 schulpflichtige
Migrant*innen haben seitdem die Berufsbildenden Schulen “WEMA”
Aschersleben-Staßfurt besucht. Alle beginnen in einer Sprachklasse. Wer
Vokabeln und Grammatik beherrscht, wechselt ins Berufsvorbereitende
Jahr. 2018 machen die ersten Schüler ihren Abschluss und sind bestens
vorbereitet für eine Berufsausbildung. Karina Hundsdörfer hat sie bei
diesem Prozess begleitet und dabei selbst dazugelernt. Wie Inklusives
Lernen an Berufsbilden Schulen gelingen kann, erklärt sie im Interview.
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Teilnehmer*innen loben die Kinderfreizeiteinrichtung „Baustein“
Rund 20 Pädagogen und Pädagoginnen waren bei der
Hospitationsfahrt InterkultTour 3.0 dabei, um sich anzuschauen, wie
Interkulturelle Öffnung in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen
gelingen kann. Auf der einstündigen Busfahrt von Dessau-Roßlau nach
Aschersleben-Staßfurt gab es Gelegenheit zum Austausch über die vorab
besichtigte erste Station – die Kinderfreizeiteinrichtung „Baustein“.
Ein gelungenes Beispiel, das Schule machen sollte, meinen die
Teilnehmer*innen.
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Erfahrungen der Teilnehmer*innen – Welche Herausforderungen gilt es in Berufsbildenden Schulen zu bewältigen?
Jede Schule ist anders, die „WEMA” Aschersleben-Staßfurt
sogar etwas ganz Besonderes. Da sind sich die Teilnehmer*innen nach dem
Besuch der Berufsbildenden Schulen einig und berichten auf der Rückfahrt
der Hospitationsfahrt über ihre Eindrücke und verraten, warum alle
Pädagog*innen auf InterkulTour gehen sollten.