Dreißig Jahre Zwei-plus-Vier-Vertrag
Die internationale Gründungsgeschichte der Berliner Republik
Das Tagungsprogramm als PDF finden Sie hier
Dreißig Jahre Zwei-plus-Vier-Vertrag:
Die internationale Gründungsgeschichte der Berliner Republik
5. und 6.10.2020
Nachdem im letzten Jahr des Mauerfalls und der friedlichen Revolution
in der DDR gedacht wurde, will die wissenschaftliche Tagung in diesem
Jahr die internationalen Aspekte des Einheitsprozesses stärker in den
Fokus rücken. Im Zentrum stehen die Verhandlungen um den internationalen
Zwei-plus-Vier-Vertrag, denn ohne die Zustimmung der ehemaligen vier
Hauptsiegermächte, die die Verantwortung für Deutschland als Ganzes
hatten, war die deutsche Einheit nicht zu realisieren. Erst nach
intensiven Konsultationen unterschrieben Frankreich, die Sowjetunion,
Großbritannien und die USA das Vertragswerk und ermöglichten damit ein
vereintes und souveränes Deutschland.
30 Jahre später behandelt die Tagung Problemfelder wie Fragen
historischer Verantwortung, Fragen nationaler Souveränität, europäischer
Integration und europäischer Sicherheitsarchitektur. Aus historischer
Perspektive sollen Erwartungen und Auswirkungen des Vertrages neu
vermessen werden.
Auf einer abendlichen Podiumsdiskussion am 5. Oktober erhalten
Spitzendiplomaten aus Frankreich, Russland, dem Vereinigten Königreich
und den USA das Wort.
Interview mit Hélène Miard-Delacroix (Paris): Abschied vom Kalten Krieg: Das internationale System seit Mitte der 1980er Jahre
Interview mit Helmut Altrichter (Nürnberg): Aufbruch oder Untergang? Die Sowjetunion und die Auflösung der Blöcke
Interview mit Wanda Jarząbek (Warschau): Rückkehr nach Europa oder zum Nationalstaat? Die ostmittel- europäischen Staaten im Umbruch
Interview mit Hermann Wentker (Berlin): Die KSZE als Ordnungsfaktor: Höhenflug und Absturz einer Idealvorstellung europäischer Politik
Podiumsdiskussion: Die vier Mächte und die deutsche Einheit
Moderation: Andreas Wirsching (München)
Gäste:
Robbie Bulloch, Geschäftsträger, Britische Botschaft; Christina Higgins,
Gesandte-Botschaftsrätin für öffentliche Angelegenheiten,
U.S.-Botschaft, Viktor Sazonow, Erster Botschaftsrat, Botschaft der
Russischen Föderation; Hélène Miard-Delacroix (Paris)
Interview mit Jürgen Lillteicher (Berlin): Reparationen, Entschädigungen und die deutsche Frage
Interview mit Andreas Wirsching (München) über die Konferenz "Dreißig Jahre Zwei-plus-Vier-Vertrag"
Interview mit Andreas Zimmermann (Potsdam): Volle Souveränität? Kontinuität alliierten Rechts, Eigentumsfragen und völkerrechtliche Verträge
Interview mit Dominik Geppert (Potsdam): Viertes Reich oder Normalisierung? Die britische Wahrnehmung Deutschlands nach 1990
Interview mit Wolfgang Mueller (Wien): Die Wiedervereinigung als sowjetische Niederlage: Die Entstehung eines neuen Geschichtsbilds nach 1990 in Russland
Interview mit Konrad Jarausch (Chapel Hill): Partner in Leadership oder zögerlicher Weltpolitiker? Das vereinigte Deutschland aus der Sicht Washingtons in den 1990er Jahren
Panel 1: Der Weg zur deutschen Einheit
Moderation: Agnes von Bressensdorf, Berlin;
Vortrag 1: „Abschied vom Kalten Krieg: Das internationale System seit
Mitte der 1980er Jahre, Hélène Miard-Delacroix, Paris (Beginn: 3:05);
Vortrag 2: „Aufbruch oder Untergang? Die Sowjetunion und die Auflösung
der Blöcke”, Helmut Altrichter, Nürnberg (Beginn: 24:56);
Vortrag 3: „Rückkehr nach Europa oder zum Nationalstaat? Die
ostmitteleuropäischen Staaten im Umbruch”, Wanda Jarząbek, Warschau
(Beginn: 50:36)
Q & A Panel 1: Der Weg zur deutschen Einheit
Panel 2: Ordnungsentwürfe für die Gegenwart
Moderation: Bernd Rother, Berlin;
Vortrag 1: „Die KSZE als Ordnungsfaktor: Höhenflug und Absturz einer
Idealvorstellung europäischer Politik”, Hermann Wentker, Berlin (Beginn:
1:00);
Vortrag 2: „Friedensdividende: Abrüstung und der Wandel der Militärallianzen”, Tim Geiger, Berlin (Beginn 22:35);
Vortrag 3: „Führungsduo: Die USA, die Bundesrepublik und die
Herstellung der deutschen Einheit”, Mary Elise Sarotte, Washington
(Beginn: 45:47)
Q & A Panel 2: Ordnungsentwürfe für die Gegenwart
Panel 3: Die Hypotheken der Vergangenheit
Moderation: Sina Steglich, London;
Vortrag 1: „Reparationen, Entschädigungen und die deutsche Frage”, Jürgen Lillteicher, Berlin (Beginn: 0:42);
Vortrag 2: “Die Grenzen des vereinigten Deutschlands”,
Włodzimierz Borodziej, Warschau (Beginn: 26:40);
Vortrag 3: „Volle Souveränität? Kontinuität alliierten Rechts,
Eigentumsfragen und völkerrechtliche Verträge”,
Andreas Zimmermann, Potsdam (43:46)
Q & A Panel 3: Die Hypotheken der Vergangenheit
Panel 4: Bilder von Deutschland bei den ehemaligen Siegermächten nach 1990
Moderation: Jörg Morré, Berlin;
Vortrag 1: „Viertes Reich oder Normalisierung? Die britische Wahrnehmung
Deutschlands nach 1990”, Dominik Geppert, Potsdam (Beginn: 4:13);
Vortrag 2: „Die Wiedervereinigung als sowjetische Niederlage: Die
Entstehung eines neuen Geschichtsbilds nach 1990 in Russland”, Wolfgang
Mueller, Wien (Beginn: 28:14);
Vortrag 3: „30 Jahre Deutsche Einheit aus französischer Sicht:
eine sehr emotionale Wahrnehmung”, Caroline Moine, Berlin (Beginn: 49:10);
Vortrag 4: “Partner in Leadership oder zögerlicher Weltpolitiker?
Das vereinigte Deutschland aus der Sicht Washingtons in den 1990er Jahren”, Konrad Jarausch, Chapel Hill (Beginn: 1:14:10)